Leadership, personale Führung und Verhalten
Im deutschen Sprachraum wird der Begriff Führung häufig als Synonym für Management gebraucht, wohingegen im Englischen stärker zwischen Leadership und Management differenziert wird. Der Unterschied zwischen Management und Leadership kann durch folgende Aussage deutlich gemacht werden: „To manage, the executive carries out the classic functions (planning, organizing, controlling); to lead, the executive behaves in a way that inspires and influences the behavior of others (Bass, 1990, p. 383). Während Management also das Funktionieren eines (bestehenden) Systems gewährleistet, beschreibt Leadership den zwischenmenschlichen Umgang beim Führen. Der Forschungsschwerpunkt Leadership, personale Führung und Verhalten beschäftigt sich folglich mit interpersonalen Aspekten der Unternehmensführung. Das Interesse liegt hierbei auf folgenden Fragen: 1. Wodurch kennzeichnet sich erfolgreiches Leadership? und 2. Wie beeinflusst personale Führung bzw. Führungsverhalten den Unternehmenserfolg? Aktuelle Forschungsprojekte dieses Teilbereichs sind:
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Neuroleadership: Der Verbindung von Leadership und Neurophysiologie ist ein aktuelles Forschungsprojekt gewidmet. Mit Hilfe eines Magnetresonanztomographen (MRT) wird untersucht, welche neuronalen Aktivierungsmuster bei MitarbeiterInnen zu beobachten sind, wenn diese transformational geführt werden. Dazu werden Untersuchungspersonen in die Rolle der MitarbeiterInnen zweier Teams versetzt, wobei je ein Team von einer transformational und einer laissez-faire agierenden Führungskraft geleitet wird. Im Scanner sollen sich die vermeintlichen MitarbeiterInnen vorstellen, wie es wäre im Team der transformational geleiteten Führungskraft zu arbeiten.
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Die dunkle Seite der Macht: Selbstverliebte AbteilungsleiterInnen mit leichtem Hang zum Größenwahn werden oft inspirierend, optimistisch und zuversichtlich wahrgenommen. Wie sehr dieser Narzissmus bei Führungskräften karrierefördernd ist und ab welchem Punkt Narzissmus die Leadershipqualität negativ beeinflusst, wird aktuell gemeinsam mit der Ashridge Business School geprüft. Zu diesem Zweck werden mehrere hundert Führungskräfte auf ihre narzisstischen Tendenzen und ihren beruflichen Erfolg hin untersucht.